Hier finden Sie Informationen zu dem abgeschlossen Projekt in Burgas / Bulgarien.
Aufklärung und Bildung gegen Menschenhandel
Der Fokus von Akifra e.V. ist gegen den „Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung“, den man auch als Menschenhandel in die Zwangsprostitution bezeichnen kann, gerichtet. Da dieses Phänomen hauptsächlich Frauen betrifft, ist in diesem Zusammenhang oft auch von „Frauenhandel“ die Rede. Der größte Teil der nach Deutschland gehandelten und in Deutschland zu Prostitution gezwungenen Frauen stammt aus osteuropäischen Ländern, die deshalb auch den Schwerpunkt der Arbeit und des Interesses von Akifra e.V. auf diesem Gebiet bildeten. Neben der Unterstützung von Projekten in den Herkunftsländern bemühte sich Akifra e.V. auch, die Menschen hier in Deutschland durch Aufklärungs- und Bildungsarbeit über dieses Thema zu informieren und sie für diese Problematik zu sensibilisieren.
Akifra unterstützte dazu die Organisation Demetra in Burgas/ Bulgarien. Das erste geförderte Projekt war das Präventionsprojekt „Burgas gegen sexuelle Gewalt und Kinderhandel“, das in den Jahren 2005 und 2006 durchgeführt wurde. Die Einnahmen einer Benefizlesung mit Günter Grass und Günter Baby Sommer wurden zu diesem Zweck genutzt. Das Projekt, an dem fünf MitarbeiterInnen und weitere Freiwillige beteiligt waren, umfasste verschiedene Aktivitäten, wozu vielfältige Präventionsmaßnahmen sowie die konkrete Hilfe für Opfer von Menschenhandel in die Prostitution gehören. Durch Aufklärungskampagnen zum Thema „Menschenhandel in die Prostitution“ in Schulen, Diskotheken und einem Obdachlosenheim konnten insgesamt über 1700 Jugendliche erreicht werden. Dafür wurden MultiplikatorInnen ausgebildet, die auch über den Horizont des Projektzeitraums hinweg über Hintergründe und Mechanismen der Menschenrechtsverletzung informierten. Zusätzlich wurden innerhalb von Seminaren die Kompetenzen der TeilnehmerInnen heraus gearbeitet.
Damit konnten ihnen – teilweise potentielle Opfer von MenschenhändlerInnen – zum einen Gefahren und zum anderen verschiedene Zukunftsperspektiven aufgezeigt sowie das Selbstbewusstsein gestärkt werden, um nicht in das System des Menschenhandels zu geraten. Auch wurden vielfältige Aufklärungsmaterialien für die Jugendlichen erstellt und verbreitet. Innerhalb eines Zeichenwettbewerbes wurden Arbeiten zu der Thematik angefertigt, die anschließend ausgestellt wurden. Daneben erarbeitete Demetra einen Leitfaden für pädagogisches Fachpersonal, der konkrete Anleitungen für den Umgang mit der Problematik in Schulen beinhaltet. Weiterhin wurden im Rahmen des Projekts Informationsmaterialien über die Problematik des Menschenhandels in die Prostitution und über die Arbeit von Demetra und anderer Anlaufstellen erstellt und verteilt sowie Medienpartnerschaften auf- bzw. ausgebaut. Es wurde eine Hotline eingerichtet, die von Gewalt betroffene Frauen und Opfer von Menschenhandel beriet.
Insgesamt konnten durch die telephonische Beratung und persönliche Konsultationen mehrere hundert Personen psychosoziale, rechtliche und andere Unterstützung erfahren.